Die Welt der 3D-Grafik hat eine bemerkenswerte Entwicklung erlebt, insbesondere bei den Techniken, die zum Rendern komplexer Szenen eingesetzt werden. Dieser Artikel befasst sich mit den Feinheiten von drei zentralen Technologien, die diese Landschaft geprägt haben: NeRF (Neural Radiance Fields), ADOP (Approximate Differentiable One-Pixel Point Rendering), Gaussian Splatting und TRIPS (Trilinear Point Splatting for Real-Time Radiance Field Rendering). Jede dieser Technologien stellt einen Fortschritt in unserem Bestreben dar, immer realistischere virtuelle Welten zu erschaffen.
Neuronale Strahlungsfelder (NeRF)
NeRF etablierte sich als bahnbrechender Ansatz und verwandelte eine Sammlung von 2D-Bildern in eine begehbare 3D-Szene. Es nutzt ein neuronales Netzwerk, um eine hochauflösende 3D-Repräsentation einer Szene zu erlernen und so das Rendern von Bildern aus verschiedenen Blickwinkeln mit erstaunlicher Detailtreue und Fotorealismus zu ermöglichen. Diese Technologie hat in verschiedenen Bereichen Anwendung gefunden, von der virtuellen Realität bis hin zur autonomen Navigation.
Instant NeRF: Der nächste Schritt
Eine bemerkenswerte Weiterentwicklung der NeRF-Technologie ist Instant NeRF. Von NVIDIA entwickelt, beschleunigt es den Prozess erheblich, indem es in Sekundenschnelle mit wenigen Dutzend Fotos trainiert wird und die 3D-Szene in Millisekunden rendert. Diese schnelle Renderfähigkeit eröffnet neue Möglichkeiten für Echtzeitanwendungen und könnte die Erstellung von 3D-Inhalten revolutionieren.
ADOP: Approximate Differentiable One-Pixel Point Rendering
ADOP, die Abkürzung für Approximate Differentiable One-Pixel Point Rendering, ist eine punktbasierte, differenzierbare neuronale Rendering-Pipeline, die von Darius Rückert, Linus Franke und Marc Stamminger vorgestellt wurde. Dieses System ist so konzipiert, dass es kalibrierte Kamerabilder und eine Proxy-Geometrie der Szene, typischerweise eine Punktwolke, als Eingabe verwendet. Die Punktwolke wird dann mit gelernten Feature-Vektoren als Farben gerastert, und ein tiefes neuronales Netzwerk wird eingesetzt, um die Lücken zu füllen und jedes Ausgabepixel zu schattieren.
Der Rasterizer in ADOP rendert Punkte als Ein-Pixel-Splat, was nicht nur sehr schnell ist, sondern auch eine effiziente Berechnung von Gradienten in Bezug auf alle relevanten Eingangsparameter ermöglicht. Dies macht es besonders geeignet für Anwendungen, die Echtzeit-Rendering-Raten erfordern, selbst für Modelle mit weit über 100 Millionen Punkten.
Darüber hinaus beinhaltet ADOP ein vollständig differenzierbares, physikalisch basiertes photometrisches Kameramodell, das Belichtung, Weißabgleich und eine Kamera-Response-Funktion umfasst. Indem ADOP den Prinzipien des inversen Renderings folgt, verfeinert es seine Eingabe, um Inkonsistenzen zu minimieren und die Qualität seiner Ausgabe zu optimieren. Dies beinhaltet die Optimierung struktureller Parameter wie Kamerapose, Linsenverzerrungen, Punktpositionen und -merkmale sowie photometrischer Parameter wie Kamera-Response-Funktion, Vignettierung und Belichtung und Weißabgleich pro Bild.
Aufgrund seiner Fähigkeit, Eingabebilder mit unterschiedlicher Belichtung und unterschiedlichem Weißabgleich reibungslos zu verarbeiten und Ausgaben mit hohem Dynamikumfang zu erzeugen, stellt ADOP einen bedeutenden Fortschritt im Bereich des neuronalen Renderings dar. Wenn Sie sich für Computergrafik interessieren, insbesondere für Alternativen zu Gaussian Splatting, könnte ADOPs Ansatz zur Punktrasterung und Szenenverfeinerung für Ihre Arbeit oder Forschung durchaus relevant sein.
Gaussian Splatting
Kommen wir zu traditionellen Methoden: Gaussian Splatting ist eine bewährte Technik für Volume Rendering und punktbasierte Grafik. Es projiziert 3D-Daten mithilfe von Gaußschen Verteilungen auf eine 2D-Ebene und erzeugt so weiche Übergänge und rendert volumetrische Daten wie medizinische Scans mit beeindruckender Klarheit.
Jüngste Entwicklungen
Jüngste Fortschritte haben 3D Gaussian Splatting (3DGS) hervorgebracht, das die Rendering-Geschwindigkeit beschleunigt und eine explizite Darstellung von Szenen ermöglicht. Dies erleichtert die dynamische Rekonstruktion und Bearbeitung und verschiebt die Grenzen dessen, was mit traditionellen Splatting-Methoden erreicht werden kann.
TRIPS: Die Speerspitze des Echtzeit-Renderings
TRIPS stellt die Spitze des Fortschritts dar und kombiniert die Stärken von Gaussian Splatting und ADOP (Adaptive Density Point Clouds). Es rastert Punkte in eine Screen-Space-Bildpyramide, wodurch das Rendern großer Punkte mit einem einzigen trilinearen Schreibvorgang ermöglicht wird. Ein leichtgewichtiges neuronales Netzwerk rekonstruiert dann ein detailliertes, lückenloses Bild.
Warum TRIPS herausragt
- Echtzeit-Performance: TRIPS hält eine Rate von 60 fps auf Standardhardware aufrecht und eignet sich somit für Echtzeitanwendungen.
- Differenzierbare Render-Pipeline: Die Differenzierbarkeit der Pipeline bedeutet, dass Punktgrößen und -positionen automatisch optimiert werden können, was die Qualität der gerenderten Szene verbessert.
- Qualität in anspruchsvollen Szenarien: TRIPS zeichnet sich beim Rendern komplexer Geometrien und weitläufiger Landschaften aus und bietet eine bessere temporale Stabilität und Detailgenauigkeit als frühere Methoden.
TRIPS Pipeline


TRIPS Ressourcen
Fazit
Die Reise von NeRF zu TRIPS verdeutlicht den rasanten Fortschritt im 3D-Szenenrendering. Während wir uns effizienteren und detailgetreueren Methoden zuwenden, wird das Potenzial für die Schaffung immersiver virtueller Erlebnisse immer greifbarer. Diese Technologien verschieben nicht nur die Grenzen in der Grafik, sondern ebnen auch den Weg für Innovationen in verschiedenen Branchen, von der Unterhaltung bis zur Stadtplanung.
Für diejenigen, die tiefer in diese Technologien eintauchen möchten, steht eine Fülle von Ressourcen zur Verfügung, darunter umfassende Übersichten und Open-Source-Plattformen, die die Entwicklung von NeRF-Projekten erleichtern. Die Zukunft des 3D-Renderings ist vielversprechend, und Technologien wie NeRF, Gaussian Splatting und TRIPS werden den Weg in die Zukunft weisen.